IrisVilliam

Betrifft: Anthologie-Projekt

Hey ihr lieben Mitanthologieschreiber,

was machen wir denn nun eigentlich? Hier bewegt sich ja gar nichts. Ich meine, ich gestehe, ich habe auch erst heute mal wieder die Datei meiner Geschichte geöffnet, das erste Mal seit Wochen oder Monaten...

Die Sonne kommt, und damit auch die Lebensgeister, und groß Leute treffen ist ja immer noch nicht... Ich hab Lust, was zu tun, wie steht's bei euch?

Liebe Grüße ihr alle,

Iris

Ich gebe zu, das dröge Wetter macht es echt nicht besser. Jetzt habe ich die Wahl zwischen eigener Wohnung und kaltem Regen. Gefühlt seit Wochen, vielleicht gab's mal ein oder zwei Tage blauen Himmel.

Wie gern würde ich, einfach so, mit meinem Laptop in einem Café sitzen, dem Stimmengemurmel um mich herum wenig Beachtung schenken, ganz in eine Geschichte vertieft, einen Kaffee neben mir, vielleicht sogar ein Stück Kuchen. Hin und wieder aus dem Fenster gucken oder sehen, wie frierende Menschen von draußen an der Tür von der warmen Café-Luft in Empfang genommen werden.

Wie gern würde ich, einfach so, mit Koffer und Kind in einen vollen Zug steigen, die Beine ausstrecken und ein wenig müde zusehen, wie das Kind begeistert aus dem Fenster sieht und alles mit einem "da" kommentiert, was es erkennt. Und noch lieber würde ich dann irgendwann, am Ende der Zugfahrt, Familie und Freunde wiedersehen, die ich schon zu lange nicht besuchen konnte.

Wie gern würde ich, ohne lang nachzudenken, morgen mit einer Freundin über einem Glas Wein die Welt bequatschen. Mit ihr an einem Tisch sitzen, in meiner oder ihrer Küche, und mir nichts denken, wenn wir viel zu nah beieinander lachen und reden. Vielleicht sogar das Glas Wein nach einem guten Essen in einem Restaurant genießen statt nur zu Hause.

Wie gern würde ich einfach wieder was anderes sehen als mein Wohnzimmer, das immer gleiche Fenster mit dem immer gleichen grauen Himmel dahinter.

Ich brauche doch Farben und Luft und Begegnungen.

Als Mensch, der Worte und Geschichten liebt und einige Zeit darin "leben" kann, spüre ich derzeit so deutlich, wie leer Papier und Bildschirme sein können, wenn dazwischen zu wenig echte Welt passiert.

Coffee-to-go beim Spaziergang mit Freundin hält mich da langsam nicht mehr über Wasser.

Aber was bleibt, außer durchzuhalten und zu hoffen, dass viele, viele andere Menschen das auch weiterhin ernst nehmen (oder anfangen, es ernst zu nehmen)? Nicht viel, fürchte ich.

In diesem Sinne, euch allen ein gutes Durchhalten!

Iris

Actually, I'm still both.

However, Iris became my alter ego for writing, while Zinja was always linked to a certain character in one of my stories.

Not much else has changed. I tried to tidy up my gallery a little bit.

I finished NaNoWriMo with a little over 20 000 words, which is more than I thought I'd be able to write. Quite happy about it. (My goal was a third of the usual 50 000.)

Best wishes and a fabulous December (without big family gatherings, please!),

Iris

Es ist NaNoWriMo, und auch, wenn ich nicht wirklich daran teilnehme, ist mir danach, den Stand meiner Arbeit zu teilen und mich diesen Monat etwas intensiver mit dem Schreiben zu beschäftigen als sonst.

Irgendwann im Sommer habe ich das letzte Kapitel meines ersten Romans fertiggestellt. Gerade bin ich dabei, noch einige Anmerkungen meiner Beta-Leser einzuarbeiten und eine Agentur zu finden, die an das Werk glaubt.

Gleichzeitig habe ich angefangen, Teil 2 zu schreiben, und was das angeht kommt mir der NaNoWriMo gerade recht. Nachdem ich zum Ende von Teil 1 sehr genau wusste, was in den letzten Kapiteln passieren würde, habe ich mich daran gewöhnt, eng an einem innerlich bereits fertigen Skript entlangzuschreiben. Es war mehr oder weniger klar, was kommen würde, nur die genaue Ausgestaltung war noch zu tun.

Jetzt liegen mit Teil 2 wieder unendlich leere Seiten vor mir, die Freiheit, das alles geschehen kann, was mir in den Sinn kommt. Es gibt einen groben Fahrplan, aber kein Skript mehr. Das ist Freiheit, die Spaß macht, aber mich gerade auch ein wenig einschüchtert. Was, wenn die Szenen, die ich jetzt schreibe, später alle keinen Sinn machen? Wenn ich am Ende feststelle, dass alles ganz anders laufen muss? Wenn ich das halbe Werk nochmal schreiben muss?

Durchatmen, denn genau das ist bei Teil 1 ja auch passiert. Durchatmen und erstmal schreiben, mit Spaß, und Wort nach Wort auf das Papier kriegen. Szene nach Szene, damit sich die Handlung ganz lebendig entwickeln darf und nicht von vornherein in Starre erstickt.

50 000 Wörter im November - das schaffe ich sehr wahrscheinlich nicht. Vorgenommen habe ich mir aber, jeden Tag etwas weiterzuschreiben. Diese Woche schrieb ich an einem Tag einmal nur einen Satz - der sich aber am nächsten Tag zu einer wunderbaren Szene entwickelte.

Falls ihr Lust habt, lasst mich wissen, wie es gerade so um eure Arbeiten steht, was euch umtreibt, ob ihr den November im Speziellen nutzt... Was auch immer.

Oh, und dann noch eine Kleinigkeit... Ein kurzer Text von mir wird in der nächsten Ausgabe der Queerwelten erscheinen (queerwelten.de ). Ich bin stolz wie Bolle, auch wenn es keine große Veröffentlichung ist. Es ermutigt doch, dass jemand meinen Text drucken möchte.

Euch allen einen schönen Herbst, hoffentlich alle gesund und nicht am Durchdrehen!

Zinja

Have you ever sat there,

staring into the sky

and wondering?

Just wondering,

and maybe longing

for a story?

Have you noticed

how your heart opened

for the small things?

For the raindrops,

ants and sun beams?

Has your mind started spinning

in the most stunning colours

you ever felt?

Can you see the magic?

Have you fallen into your inner world?

Can you touch it with your fingers?

Feel it?

Walk in it?

You know, your world is already perfect.

You have colours and magic

and a longing for more.

Now, you still need your story.

What will it be about?

Will it have strong heros?

Will your heros find

friendship and guidance?

Will there be

hardships,

perils,

fighting

and loss?

But will they,

in the end,

find what they seek?

When you now feel

how your story emerges from yourself,

how it grows,

almost like a living creature...

Do you enjoy it?

Yours sincerly,

Zinja

I made this journal for this Art Curation Contest. It is mainly based on my collection of "Fairy Tale Colours" that I started quite early when I joined dA. It was quite nice to go through those pictures again. Looking forward to see your Art Curation!

The cover picture is the Seagull wallpaper by @jasminira. You find it here.

#artcurationcontest

#dabirthday