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Sensibel

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IrisVilliam's avatar
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Vielleicht bin ich so geboren.

Vielleicht bin ich so geworden,
weil die Umstände,
meine Umstände,
genau das verlangt haben.

Oder war es doch schon immer ein Stolperdraht,
der meine Gefühle zu Purzelbäumen
und Saltos gezwungen hat?

Wer weiß das schon.

Ich kann nur sagen,
wer ich jetzt bin,
und das nicht einmal gut.

Aber ja, ich bekenne,
ich bin sensibel.
Worte tun mir weh,
die an anderen abprallen.
Bilder sind zu viel,
die andere noch neugierig machen.

Wahrheit bedeutet,
mich nicht zu verstellen.
Nicht Härte zu zeigen,
wo Tränen fließen wollen,
nicht Blumen zu schenken,
wo Wut in mir lauert,
nicht kalt zu sein,
wenn ich dich umarmen will.

Und Wahrheit bedeutet,
zu schreien, wenn ich schreien muss,
ungeachtet deiner Ohren,
in denen mein Schmerz
verzerrt widerhallt,
unwirklich klingt,
und dann am Vorwurf hängen bleibt:
Ich sei wohl zu sensibel.

Unbestrittene Tatsachen
können wohl doch noch eine Waffe werden,
in den Händen derer,
die um ihre Wahrheit kämpfen,
eine Wahrheit,
in der mein Gefühl schon immer Sünde wahr,
zu zart,
zu weit entfernt von dir,
und viel zu kräftig.

Ich bekenne,
mein Gefühl nützt dir nichts,
es ist nicht für dich geboren,
sondern für mich.
© 2016 - 2024 IrisVilliam
Comments2
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Tutziputz's avatar
Hm ... in einer gesunden Beziehung, egal ob zwischen Freunden oder innerhalb einer Paarbeziehung, würde ich den letzten Absatz nicht unterschreiben.

Denn es eigentlich sollte es jedem Freund oder Partner helfen, den jeweils anderen zu kennen ... und dessen Gefühle letztendlich teilen zu können.

Deshalb ... bleib so, wie Du bist :nod: